Aus der Hallstadtzeit (750 - 450 vor Christus) stammen die keltischen Fürstengräber auf dem Schaltenrain. Aus der gallo-römischen Zeit sind Spuren einer Militärstrasse und von einigen Landgütern übrig geblieben. Im Hochmittelalter gehörte das Dorf zu den Besitzungen der Herren von Fenis, den späteren Grafen von Neuenburg. Einer von Ihnen, der Minnesänger Rudolf, könnte «erster Inser von europäischer Bedeutung» genannt werden.
1474 wurde die Herrschaft Erlach von den Bernern erobert. Erlach wurde Sitz des bernischen Landvogtes, Ins dagegen Sitz des Landgerichtes. Berner Patrizier bauten Sommersitze in Ins. Einer von ihnen, Sigmund Ludwig von Lerber, schrieb, zur Zeit Rousseaus das französische Gedicht «La Vue d’Anet». Nach dem Untergang der alten Republik Bern im Jahre 1798, wurden Inser Landsitze von Berner an Neuenburger Familien wie die de Pury und die de Pourtalès, verkauft. 1814 zogen österreichische Truppen in grosser Zahl auf dem Marsch nach Paris durch Ins. Im Winter 1844 versammelten sich über 2000 Männer, Berner, Waadtländer, Neuenburger, Jurassier, bei der Kirche Ins zu einer Volksversammlung, welche zu einem Freischarenzug gegen Luzern aufrief. Mit dem Bundesstaat von 1848 begann auch in Ins eine politisch ruhige Entwicklung in die moderne Zeit.
Jahrhunderte lang ist Ins immer wieder von verheerenden Feuersbrünsten heimgesucht worden. Ofenhäuser sollten die Gefahr mindern. Beim letzten Dorfbrand von 1901 erlitt der Maler Albert Anker, «der zweite Inser von europäischer Bedeutung» einen Schlaganfall. Sein Atelier ist unverändert erhalten geblieben.
Das Grosse Moos ist – unterbrochen von Trockenperioden – immer wieder überschwemmt worden und konnte nur als wenig ergiebige Weide oder Heuwiese genutzt werden. Reb- und Getreideanbau war lediglich in höheren Lagen möglich. Die erste Juragewässerkorrektion im 19. Jahrhundert sowie die Zweite und eine Gesamtmelioration im 20. Jahrhundert verwandelten das Moos in den grössten Gemüsegarten der Schweiz. Krankheiten liessen zeitweise den Rebbau fast ganz verschwinden. Heute hat er sich wieder erholt. Die 1859 gegründete Käsereigenossenschaft entwickelte die Milchwirtschaft. Ins wurde zudem Sitz des landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums Inforama Seeland.
Im 19. Jahrhundert wurde Ins durch neue Strassen mit Kerzers - Bern, Biel, Aarberg, Neuenburg und Murten – Freiburg verbunden. Im 20. Jahrhundert folgte der Eisenbahnknotenpunkt Ins an der Linie Bern – Neuenburg – Paris mit Querverbindungen nach Murten – Freiburg und Biel/Bienne.
Während den beiden Weltkriegen wurde im Moos bei Ins Torf («Turbe») zu
Heizzwecken und für die Tierhaltung gestochen, zuerst von Hand und dann
mechanisch mit eigens dazu entwickelten grossen Maschinen.
Heute sind
aus den «Turbenstichen» Naturschutz-Gebiete geworden.
Bei einem Spaziergang durchs Dorf sind zahlreiche alte Gebäude und Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten zu entdecken.
Zum Herunterladen:
Ausführliche Version des Textes «Aus der Geschichte des Dorfes Ins»
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